Meet and Greet: Eine eindrucksvolle Begegnung

„Eines Tages wird sich wieder einer dieser Zufälle ergeben, von denen wir wissen, dass es kein Zufall ist.“

Dieser Satz stammt von einer großen Führungspersönlichkeit der Wirtschaft, dem ehemaligen Siemens Manager Hans-Gerd Neglein. Vor einigen Tagen hatte ich die Gelegenheit, den inzwischen 96-Jährigen persönlich zu treffen, der viele bedeutende Größen der Kultur, Weltpolitik und Wirtschaft, unter anderem Nelson Mandela, dem spanischem König Juan Carlos oder Michail Gorbatschow, kennengelernt hat.

So ergab sich der Zufall, dass ich jemand traf, der Hans-Gerd Neglein kennt und mir von ihm erzählte. Mir kam die Erzählung bekannt vor, weil vor weniger Jahren ein bekannter, deutscher Redner und Trainer namens Christian Bischoff ihn für seinen Podcast interviewt hatte. Ich war fasziniert von der Geschichte und der Leidenschaft, wie er sein Leben nach seiner Pensionierung zusammen mit seiner Frau Ernestine Lüdeke mit viel Enthusiasmus und Optimismus gestaltet hat: Gründung der Stiftung Fondacion Monte Mediterraneo für Landschaftsschutz, Bildung, Naturtourismus, Umwelterziehung und artgerechter Tierhaltung voll und ganz mit ökologischer Landwirtschaft und nachhaltiger Wasserversorgung.

Ich fahre von Meer ins Land hinein und bin erstaunt, wie grün diese hügelige Landschaft Andalusiens ist. Und während man durch diese Landschaft fährt, taucht plötzlich immer wieder hinter einer Kurve eines dieser typischen andalusischen Dörfern mit weiß getünchten Häusern  unter azurblauem Himmel auf. Ungefähr eine Autostunde nördlich von Sevilla befindet sich die Dehesa San Francisco. Die Dehesa ist eine Kulturlandschaft, die sich aus dem mediterranen Hardlaubwald durch die Nutzung des Menschen entwickelte. Die Stiftung Fundación Monte Mediterráneo bewirtschaftet die Dehesa San Francisco ökologisch und nachhaltig nach den traditionellen Nutzungsformen. (Quelle: https://www.fundacionmontemediterraneo.com/de/6-dehesa-san-francisco).

Ich bin sprachlos, als wir durch die 700 Hektar große Finca fahren: eine ganz besondere Energie ist hier spürbar. Verschiedene Pflanzen und Tiere wie Korkeichen, Steineichen, frei laufende Iberische Schweine, Schafe, Rinder, Esel, Geier und auch ein paar Hunde und Katzen und und und… soweit das Auge reicht. Auf dem grünen, satten Boden gedeihen verschiedne Kräuter, Zistrosen und wilde Kamille. Die Fotos, die auf der Website https://www.fundacionmontemediterraneo.com/de/ zu sehen sind, bieten nur einen kleinen Eindruck in die faszinierenden Welt. Ich umarme die riesige Steineiche, die auf ca. 400 – 500 Jahre geschätzt wird und von der andalusischen Regierung zu einem der 24 schützenswerte Naturdenkmälern deklariert wurde. Wie viel Kraft dieser riesige Baum ausstrahlt!

Beim gemeinsamen Essen erfahren ich auch über die vielen früheren und derzeitigen großen Herausforderungen mit dem Projekt hier in Andalusien. Das Ehepaar erzählt von Eindrücken, Einsichten, Erfolgen, Misserfolgen und Umorientierungen. Sein Buch „…und die Verantwortung trage ich!“ enthält einiger dieser Erfahrungsgeschichten aus dem eindrucksvollen Leben. Ich habe es mit einer persönlichen Widmung erhalten und noch am selben Tag verschlungen. Aber nicht nur seine biographischen Erzählungen, sondern auch die besondere Beziehung und Partnerschaft auf Augenhöhe zu seiner Frau Ernestine Lüdeke ist ein echte Inspiration. Ich empfehle sein Buch nicht nur Managern, sondern auch jedem, der sich in beruflichen und privaten Bereichen von Weisheit, Lebenserfahrung und Tatkraft inspirieren lassen möchte. Sein großer Wunsch ist es, dass dieses lebenswichtige Projekt in Zukunft nicht von irgendeiner Administration übernommen wird, sondern dass das Projekt die passende Lösung findet.

Nachdem ich am Abend die Finca verlassen habe, bin ich erneut sehr dankbar für die Begegnungen, die mir auf meiner Reise geschenkt werden. Und diese Begegnung wirkt noch lange nach und gibt mir wieder neue Erkenntnisse: Wirklicher Naturschutz und Naturerhaltung sind wichtiger als Klimaschutz. Hier wird gezeigt, wie’s geht! Wir brauchen innovative Menschen, die pionierhaft vorangehen und Lösungen tatkräftig und erfolgreich umsetzen.

Jedoch wird mir erneut verdeutlicht: Führen bedeutet nicht, anderen zu diktieren, was sie tun sollten. Führen bedeutet, eine Inspiration für andere zu sein. Erfolg und Stärke wird nicht an Zahlen gemessen, sondern durch die Art und Weise, was wir Gutes für andere tun. Und echte Führungspersönlichkeiten besitzen Eigenschaften wie Menschlichkeit, Glaubwürdigkeit und Klugheit.

Die Welt braucht nicht MEHR. Nicht mehr Kriege, nicht mehr Machtkämpfe, nicht mehr Ausbeutung. Wir brauchen MEHR Demut gegenüber der Natur, allen Lebewesen und dem Leben selbst. Wir brauchen Führungspersönlichkeiten mit Lebenserfahrung, Weisheit und Lebensklugheit. Und wir brauchen ein MEHR von gesundem Menschenverstand.

Als lösungsorientierter Coach nehme ich amüsiert diesen Satz aus einer Geschichte von Hans-Gerd Neglein mit: „Bringen Sie die Lösung des Problems oder sind Sie Bestandteil des Problems.“ Dieses Lebenswerk ist eine wirkliche Inspiration, wie Lösungen pragmatisch, optimistisch und mit Tatkraft umgesetzt werden. Einfach machen! 

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Hier geht’s zum Podcast Interview von Christian Bischoff

Und hier nochmal der link zur Fondacion in Andalusien