Beach days are the best days.
Wie viel Freiheit verträgt der Mensch?
Diese Frage mag für manch einen seltsam klingen. Sollte es nicht heißen: Wie viel Freiheit braucht der Mensch?
Ich hatte mir etwas erlaubt, das sich vielleicht die wenigsten erlauben: Frei zu sein. Und ich glaube, dieses Feeling ist für Menschen, die so etwas noch nicht durchlebt und erlebt haben, nicht leicht nachzuvollziehen. Mein Lebenssituation machte es mir möglich: Die Jungs sind groß und aus dem Haus, ich bin ungebunden und freiberuflich tätig. Klar, diese Situation ist privilegiert. Deshalb betone ich immer wieder: Das ist meine Geschichte und mein Weg, den ich gehe und er ist nicht für jeden machbar.
Ich verbrachte knapp zwei Jahre an der Nordseeküste. Dass ich hier so lange bleiben würde, wusste ich am Anfang meiner Reise noch nicht. Die Dinge fügten sich plötzlich. „Was machen Sie denn jetzt hier?“ frage mich eine Verkäuferin, als ich ihr von mir berichtete. „Ich weiß es noch nicht so genau,“ war meine Antwort. „Rufen Sie doch mal die Toursimuszentralen an, das ist doch ein Rießenthema, was Sie das machen, Stressbewältigung.“ Und so kam es dann auch. Coaching am Strand, der MEER-Wert und das Seminar SEELENPOWER entstand. Und nebenbei unterrichtete ich Yoga im Livestyle Hotel Urban Nature. Minijobs als Aushilfe in unterschiedlichen Bereichen kamen dazu. Und nebenbei schrieb ich mein zweites Buch MACH DICH STRESSFREI. Der Strand von St. Peter-Ording, dort wo die Häuser am Strand auf Pfählen stehen, wurde mein neuer Lebensmittelpunkt. Ich hatte mir einen Traum verwirklicht: Wann immer ich wollte, an der Nordsee zu sein. Dieses Bild mit den Dünen und dem tosenden Meer hing viele Jahre direkt gegenüber von meinem Bett und war das Erste, worauf mein Blick jeden Morgen nach dem Aufwachen viel.
Der Strandparkplatz von Ording ist einer der wenigen Orte an der Nordseeküste, der von März bis Oktober mit Auto, Van und Wohnmobil bis fast vor ans Meer befahren werden kann. Das Tagesticket kostet 12 Euro plus Kurtaxe 3 Euro pro Person. Wer kostenfrei auf den Strand fahren möchte, der muss weiter nördlich nach Lakolk in Dänemark auf die Insel Römö. Hier gibt’s Natur pur, aber keine Strandkörbe und Pfahlbauten. Und wer keine Erfahrung mit Beach Jumpings mit Auto hat, sollte auf die Beschaffenheit des Strandes achten, der je nach Sonne und Regen täglich anders ist: Je nach Wind, Regen und Sonne gibt’s mal mehr Wasser, mal mehr weichen Sand und man hat sich ganz schnell festgefahren oder eingesandet! Ist mir trotz Strandpark-Erfahrung auch ein paar mal passiert.
Die Strandgeschichten, Begegnungen und Erlebnisse der vergangenen zwei könnten unzählige Seiten füllen. Da ist zum Beispiel das Paar, das seit über 10 Jahren Samstags Frühstück am Strand zelebriert: Zuerst ins Meer, dann in den Bademantel einkuscheln, ein Gläschen Sekt im Strandkorb am Van in „schöner Wohnen am Strand“ Atmosphäre mit allem drum und dran ausgiebig frühstücken. Oder die zwei Kite Surfer aus München, die für den perfekten Wind mal schnell für einen Tag am Meer 930 km hin und wieder zurück fahren. Mehr solcher Geschichten und Begegnungen mit tollen Menschen wird’s in meinem nächsten Buch geben. Von Pumps in Gummistiefel oder so ähnlich könnte der Titel sein.
Zwischen Ebbe und Flut ist das Meer der Ort, wo ich hin gehöre. Ich bemerkte schnell: Hier geht’s mir gut. Jedes Mal, wenn ich woanders unterwegs war, überkam mich die Sehnsucht, so schnell wie möglich wieder zurück zu kommen. Auch wenn die Nordsee kalt und stürmisch ist: Sie hat was ganz besonderes. Vor allem die Monate von Mai bis September. Entweder man dieses Fleckchen Erde oder nicht. Wann immer es möglich war, sprang ich in die Fluten. Auch, wenn das Wasser erst 6-7 Grad hatte. Oder machte zum Sonnen auf- oder Untergang eine Yogasession auf dem Stand Up Board. Eine schöne neue Herausforderung, nachdem ich das bereits viele Jahre „normal“ praktizierte. In mir nahm ich mehr und mehr innere Ruhe und eine tiefe Dankbarkeit wahr, dies alles erleben zu dürfen. Strandtage waren zweifellos die besten Tage!
Eines Tages, als ich nach einem langen Strandspaziergang wieder mal aufs Meer blickte, stellte ich mir tatsächlich die Frage: Wie viel Freiheit vertrage ich eigentlich noch? Wie viel Freiheit bin ich bereit, aufzugeben? Wie und wo möchte ich zukünftig leben?
Zum glücklich sein brauchte ich nicht MEHR. Kein Haus, keine Wohnung, kein Garten. Doch das wundervolle, freie Leben erfüllte mich nicht. Das ich an diesen Punkt kommen würde, hätte ich nicht gedacht. Eine innere Unruhe überkam mich, der Wunsch, weiter zu ziehen, mich von hier erst mal zu verabschieden und Neues zu beginnen. In unbekannte Welten, mich dem Fluß des Lebens hingeben. Es ist keine Flucht. Es ist der Wunsch einer Fortsetzung der Reise ins Innere.
Täglich erreichen mich Nachrichten oder Mails von Menschen, die mir mitteilen, dass sie sich die selben Fragen stellen und ähnliche Ideen haben oder auf der Suche sind. Das ist sehr cool! Denn gerade jetzt in einer herausfordernden Zeit liegt es an uns, die Samen für eine neue, bessere Welt zu streuen. Auch wenn viele noch nicht wissen, was es damit auf sich hat.
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„Wir sind nicht Sklaven von dem,
was uns nicht glücklich macht.“
– Hans Arndt
Ute Schlieper
Lebe DEIN Leben!
Ich bin leidenschaftliche Impulsgeberin für GesundSEIN, Coach, Trainerin, Buchautorin und stolze Mutter von 3 Söhnen. Im Jahr 2022 begann ich das Selbstexperiment des Vanlife, Tinyliving und Minimalismus. Ich liebe es, aus Herzensverbindungen Projekte entstehen zu lassen, die dem Menschen dienen.
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