Loslassen - Let it flow
„Da hast du dir eine sehr große Aufgabe gestellt.“ Sagte jemand zu mir, als ich erwähnte, dass ich mich gerade darin trainiere, alles loszulassen. Nachdem es mir gelungen war, mich weitgehend von materiellen Dingen zu befreien, war jetzt die Zeit, das Leben loszulassen, damit alles ins Fließen kommen konnte.
Zum Loslassen gehören Geduld und Akzeptanz. Geduldig sind auch die vielen Surfer und Kiter hier, die seit Wochen auf Wind warten. Er ist in diesem Winter ungewöhnlich rar. „Levante“ wird er genannt, der Wind, welchen die guten Surfer an der Costa de la Luz nutzen, der von den Gebirgen an den Küsten Europaas und Afrikas in die Meerenge von Gibraltar gedrückt wird. In den Wochen, die ich hier bin, gab es viel Sonne und nur ein paar Tage mit mäßigem Wind.
Loslassen ist ein Prozess der Hingabe an das Leben.
Das vollkommene Abschalten der Gedanken, Sorgen und Zweifel. Im Urvertrauen sein, wissend, dass alles in Ordnung ist. Ich habe ja auf meiner Reise eine Menge Fragen mit im Gepäck. Ständig kreisen meine Gedanken darum, die Antworten darauf zu finden. In welcher Form und wie geht mein Leben für mich weiter? Nun stelle ich mir selbst die herausfordernde Aufgabe, mich dem Leben hinzugeben. Das Leben weiß es sowieso immer besser.
Es war mir leicht gefallen, materielle Dinge loszulassen, aber es fiel mir erstaunlich schwer, meine Gedanken loszulassen. Mein Verstand wusste genau: Ich muss nichts haben, nichts wollen und nichts sein. Aber mein Geist läßt sich nicht so einfach zur Ruhe trainieren, obwohl ich genug Wissen über verschiedene Methoden und Praxiserfahrung hatte. Es gibt ein Asana, eine körperliche Übung im Yoga, genannt der Baum. Er trainiert die Stabilität. Wenn ich ruhig und in meiner Mitte bin, kann ich lange auf einem Bein in dieser Position stehen. Wenn ich dagegen innerlich unruhig bin, gelingt es mir nur mühsam, diese Position zu halten.
Und dann geschah etwas, das mir zeigte, was passiert, wenn man wirklich loslässt. Es gibt hier am Strand ganz besondere, kleine Muscheln, die nicht einfach zu finden sind. Sie werden Shiva-Augen oder auch Öhrchen genannt, weil sie auf der einen Seite wie kleine Ohrmuscheln aussehen und auf der einen Seite ein Shiva-Auge zeigen. „Die liegen hier überall am Strand,“ sagte man mir. Ich wollte unbedingt diese Muscheln finden und machte mich auf einen Strandspaziergang. Konzentriert suchte ich nach danach, fand aber keine einzige. „Das ist ja wie vierblättrige Kleeblätter in einer Wiese finden“, dachte ich ein wenig enttäuscht. Doch als ich eines Morgens gedankenlos und singend am Meer entlang spazierte, lagen sie auf einmal vor meinen Füßen. Ich hatte nicht gesucht, aber gefunden!
Das Leben schien mich hier her geführt zu haben, um loszulassen. Weglassen von Zweifeln, Sorgen und negativen Gedanken. Zulassen von neuen Erfahrungen, Begegnungen und Erlebnissen. Akzeptieren, was ist. Nichts wollen, nichts müssen. Einfach sein, geduldig, im Hier und Jetzt. La Vida es ahora „Das Leben ist jetzt.“ So steht es auf meinem Armbändchen, das ich wenige Tage zuvor gekauft hatte. Vielleicht muss ich gerade noch gar nicht wissen, wie es weiter geht. Ich muss gerade gar keine Entscheidung treffen oder eine Lösung finden. Und vielleicht sollte ich jetzt gerade einfach nur innehalten, geduldig sein und mir und dem Leben ein bisschen Zeit geben.
Wenn man loslässt, ergeben sich die Dinge von ganz allein.
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„Die Kunst eines erfüllten Lebens
ist die Kunst des Lassens:
Zulassen, Weglassen, Loslassen.“
– Ernst Festl
Lebe DEIN Leben!
Ich bin leidenschaftliche Impulsgeberin für GesundSEIN, Coach, Trainerin, Buchautorin und stolze Mutter von 3 Söhnen. Im Jahr 2022 begann ich das Selbstexperiment des Vanlife, Tinyliving und Minimalismus. Ich liebe es, aus Herzensverbindungen Projekte entstehen zu lassen, die dem Menschen dienen.
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