Die perfekte Karriere eines Mannes sieht etwa so aus: Studium, Abschluss, der Eintritt ins Familienunternehmen oder die Gründung eines eigenen Unternehmens, Geschäftsführer, Manager, Führungskraft. Die hübsche Freundin heiraten und ein Familie gründen. Und dann vielleicht noch ein Eigenheim.
Bis dahin ist das meistens alles super spannend. Es gibt vielleicht manchmal ein paar kleine Umwege, aber das Ziel ist klar: Erfolg, Familie, Wohlstand! Beruf und Arbeit first, Partnerin und Familie second. Genau das ist die Herausforderung. Zum beruflichen Stress kommt nun noch der privater Stress: Der Druck von allen Seiten führt dann gerne mal zur Überforderung.
Der weibliche Part dagegen lässt sich kurz zusammengefasst so beschreiben: Kinderalltag first, die eigenen Karriere und der Partner second. Es mag wenige Ausnahmen geben, wo es die Frau auch gleichzeitig noch schafft, erfolgreich im Beruf zu sein. Meist reduziert sie aber auf eine Teilzeitanstellung oder hört erst mal ganz auf zu arbeiten. Mama sein ist jetzt schön.
Willkommen im Alltag! Während am Anfang die Prioritäten nur im gemeinsamen Beisammensein und in der Familienplanung lagen, haben sich diese nun individuell verschoben.
Mein Mann z.B. klagte oft, dass er das Gefühl habe, an letzter Stelle zu stehen. Dagegen beschwerte ich mich immer, dass er nie Zeit für mich und für die Familie hat. So ist das eben, dachte ich. Ist bei anderen auch nicht besser. Verantwortung und Zusammenhalt ist wichtiger als menschliche Bedürfnisse zu befriedigen. Es ist fast normal sich mit dem Mittelmaß einer Beziehung zufrieden zu geben. Vertrautheit ist doch auch irgendwie schön. Aber reicht dir das?
Und was nun? Die Lösung für diesen Konflikt sieht bei vielen so aus:
Ein Gegenmittel finden:
Alles verdrängen. Nicht drüber sprechen. Da ist es weitaus einfacher, regelmässig zu einem Genussmittel zu greifen oder immer öfters dem Sport nachgehen. Wenn beide das tun, wird der Abstand immer größer.
Dem Partner entfliehen:
Die Verliebtheit ist weg und der Alltag ist da. Die Partnerschaft ist schon länger etwas stressig und der gemeinsame Sex hat sich auf ein Minimum reduziert. Vielleicht bestätigt dich eine sexuelle Affäre und befriedigt kurzfristig deine Bedürfnisse. .
In beiden Fällen entfernst du dich immer mehr von deinem Partner. Denn beides sind keine Lösungen sondern nur Verdrängen von Tatsachen.
Wie wäre es, diese Herausforderung jetzt als Chance zu nutzen, dich persönlich weiter zu entwickeln und deine Beziehung auf ein nächstes Level zu bringen?
Genau das wünscht sich nämlich meist auch der Partner. Wenn Komplimente, Lob und Bestätigung nicht mehr oder nur noch selten im Alltag vorhanden sind, überwiegen Enttäuschung, Stress und oft sinnlose Diskussionen. So können Beziehungsprobleme entstehen, die einer der häufigsten Ursachen für stressbedingte Krankheitssymptome sind
Es ist unser natürliches und menschliches Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Nähe und Harmonie, warum wir anfangen, abzuschweifen, sobald diese Bedürfnisse über längere Zeit nicht mehr befriedigt werden. Aber eigentlich wünschen wir uns, über die Beziehung zu sprechen und etwas zu verändern.
Wenn sich der Partner – und das gilt für Männer genauso wie für Frauen – abwendet, egal, ob es eine Affäre oder eine andere Ersatzlösung ist, dann bedeutet das immer, das genau diese menschlichen Bedürfnisse in der Beziehung fehlen. Eine Trennung oder Scheidung steht da erst mal nicht im Vordergrund.
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es eine der größten Herausforderungen im Leben ist, eine erfüllte Beziehung am Leben zu halten. Es gibt immer wieder Stress, Unstimmigkeiten und Enttäuschung. Und wenn kein respektvoller und vertrauensvoller Umgang, keine wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe möglich ist, dann wird’s richtig schwierig.
Einen vielleicht auch ungewohnten, neuen Schritt zu machen, bedeutet immer, dass du dich persönlich weiter entwickeln kannst.
Ich bin keine Paartherapeutin und ich möchte auch nicht Beziehungen bewerten. Aber diese Situation traf nicht nur mich, sondern ich habe sie unzählige Male von anderen Frauen oder Männern geschildert bekommen oder wahrgenommen:
Wenn der Alltag in eine Beziehung Einzug gezogen hat und eine klare Kommunikation über die Bedürfnisse nicht mehr vorhanden ist, dann ist die Beziehung in’s Stocken geraten. Trau’ dich, einen Schritt auf deinen Partner zuzugehen, um eure Bedürfnisse zu klären.
Beantworte dir ganz bewusst und ehrlich diese Frage:
Welches sind meine Bedürfnisse, die ich habe? Werden sie in dieser Beziehung erfüllt oder kommen sie zu kurz?
Mach’ eine Liste und ein + oder – hinter jedes Bedürfnis, ob es erfüllt wird oder nicht.
Und dann rede mit deinem Partner über eure Ergebnisse. Ohne Vorwürfe und ohne Belehrungen. Ohne tiefer in jedes Thema einzusteigen. Das wäre der nächste Schritt. Gemeinsam nach Lösungen suchen, was getan werden kann, um die Situation zu verändern.
Das ist die Basisfrage überhaupt! Wenn ihr es beide hinbekommt, diese Frage zu beantworten und ehrlich kommuniziert, kann dies ein erster kleiner Schritt sein, eure Beziehung auf ein neues Level zu bringen. Die eigenen Bedürfnisse zu kennen und auch dem Partner zu kommunizieren ist nicht immer einfach. Heute weiß ich, dass eine ehrliche und wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe mit das Wichtigste ist, was eine Beziehung braucht.
Ich möchte dir noch ein kleines partnerschaftliches Experiment empfehlen. Lass’ dich mit deinem Partner drauf ein, es könnte ein wahrer Gamechanger für eurer Beziehung sein:
Stellt oder setzt euch gegenüber und schaut euch mit voller Aufmerksamkeit 2-3 Minuten in die Augen. Haltet den Blickkontakt. Und lasst es einfach geschehen, das, was sich daraus ergibt.
Es gibt auf youtube einige Videos, welche das sehr schöne „Eye Contact Experiment“ zeigen. Probier’s einfach!
Einen vielleicht ungewohnten, anderen oder neuen Schritt zu machen, bedeutet immer, dass du dich persönlich weiter entwickeln und in deinem Leben etwas positiv verändern kannst. Es lohnt sich!
Du möchtest wissen, was du ganz individuell tun kannst, um alle Lebensbereiche in Balance zu bekommen? Hier bekommst du ein kostenloses Beratungsgespräch mit mir: https://machdichstressfrei.com/#!/coach
Und noch ein kleiner Tipp: Versuche mal, bei deinem Gegenüber das Positive wahrzunehmen. Das ist in der anfänglichen Verliebtheitsphase relativ einfach. Doch mit der Zeit neigen wir dazu, immer nur das negative zu erkennen. Diese kleine bewusste Veränderung kann Großes bewirken!
Meine persönliche Geschichte über Mut und Veränderung: Die geile Zeit der Stressfreiheit – Wieder glücklich: Durch Achtsamkeit innere Krisen überwinden, Burnout loswerden und Stress bewältigen gibt’s hier.
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